Donnerstag, 3. Dezember 2009

Überforderte Eltern

Es gibt sie und gab sie immer. In den letzten Jahren hat sich dies jedoch verschärft. Wenn Eltern sonst Probleme haben, wie zu wenig Geld, keinen Job, Probleme mit dem Partner, Scheidung, Tod des Partners, Krankheiten, Depressionen u.s.w. und dazu noch allein erziehend sind, kann es zu Problemen führen, die unter Umständen böse enden können. Es muss nichts mal mit dem Kind zu tun haben. Das Problem ist ganz einfach: Das Kind braucht die Eltern 100%. Haben diese jedoch Probleme, sind die Eltern dann meistens gereizt, schreien rum, haben keine Geduld und sind nicht gut drauf. Das Kind kann dieses Verhalten nicht verstehen und reagiert selber überfordert. Sie werden dann selber nervös, können provozieren, auch gehorchen sie nicht mehr und ärgern die Eltern noch extra. Die Eltern jedoch können dann ganz schnell „explodieren“, Zimmerarrest als Konsequenz erteilen, rumschreien, drohen oder dann eben Kinder misshandeln. Leider kommt es vor, dass Kinder auch als „Blitzableiter“ herhalten müssen. Eine weitere Form ist dann die Vernachlässigung, sie wissen nicht mehr weiter, sie kümmern sich immer weniger um das Kind, waschen ihre Sachen unregelmässig und schauen auch sonst nicht mehr viel zu ihrem Kind. Das Kind kommt spät zur Schule, ist müde, aber auch gereizt und es geht ihm nicht gut, je nach dem kommen Aggressionen und/oder die Schulleistung bricht ein. Dann ist es höchste Zeit Gegensteuer zu geben. Meistens kommt das Jugendamt / die Vormundschaftsbehörde. Die machen das ganz einfach: das Kind kommt ins Heim und fertig. Was es auch gibt, die Eltern selber suchen beim Jugendamt Hilfe, aber meistens endet das Kind auch im Heim, die Eltern werden nicht selten dazu überredet. Es kommt auch vor, dass die Eltern zu viel drein schlagen, das Kind kommt ins Spital und der Ärger beginnt. Das Spital oder der Arzt ist verpflichtet bei Verdacht auf Kindmisshandlung die Behörden einzuschalten. Diese kommen meistens schnell, das Kind muss ins Heim. Fertig.

Aber auch Kinder können überfordert sein, besonders dann, wenn das Familienverhältnis gestört ist, bei Verlust des Vaters oder wenn die Eltern überfordert sind. Das Kind gibt ab, isst fast nichts mehr, ist lustlos, bleich, abgemagert, weigert sich und weint viel. Man sieht dem Kind die Traurigkeit gut an. Die Eltern wissen nicht mehr raus noch rein, überlegen sich ernsthaft das Kind ins Heim zu geben. Aber auch hier: Das Heim ist nicht die Lösung, das Problem lösen heisst das Zauberwort, das Heim kann das nicht.

Aber auch Erzieher, die überfordert sind, schreien rum, Strafen unkontrolliert, oder schlagen eben drein. Was auch Überforderung heisst: „Das Kind fliegt aus dem Heim“

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